Projektinformationen "Die Grenzboten"
Zum Projekt
Das Portal "Digitale Sammlungen" bietet die vollständige digitale Version der Zeitschrift "Die Grenzboten". Diese Zeitschrift mit einem Gesamtvolumen von ca. 270 Bänden und ca. 187.000 Seiten wurde zwischen November 2011 und April 2013 in der SuUB Bremen im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts digitalisiert und in Struktur und Volltext erschlossen.
Zugang zur Sammlung "Die Grenzboten" über: http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten
Kurzbeschreibung
Die zwischen 1841 und 1922 wöchentlich, zeitweise zweiwöchentlich erschienene nationalliberale Zeitschrift "Die Grenzboten" hatte das Ziel, die gesamte bürgerliche Lebenswelt abzubilden. Ab 1871 gibt der Untertitel über die Inhalte zutreffend Auskunft: "Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst". Beiträge aus Politik und Geschichte über Wirtschaft bis hin zu schöngeistigen Themen aus Kunst, Musik und Literatur zeigen die immense Themenvielfalt der Zeitschrift, die das bürgerliche Leben im langen 19. Jahrhundert durch eine politisch und kulturell wechselhafte Zeit begleitete. Als eines der bedeutendsten Periodika des Jahrhunderts sind die "Grenzboten" somit eine herausragende Quelle für Geschichtswissenschaft, Germanistik, Kulturwissenschaften (bspw. Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte), Pressegeschichte und weitere Fachwissenschaften.
Zur Forschung
Das Projekt Digitalisierung der Zeitschrift Die Grenzboten entstand durch konkrete Anfragen aus der Forschung. U.a. arbeiten derzeit an den Grenzboten:
Prof. Dr. Thomas Althaus
Bildprosa 1820-1900
Universität Bremen, FB 10, Germanistik: Neuere deutsche Literaturwissenschaft
talthaus@uni-bremen.de
Tel. (0421) 218-68200
Kurzbeschreibung: Das Projekt gilt der Dominanz von Bildbegriffen in der Prosa des 19. Jahrhunderts seit Aufkommen eines entwickelten Pressewesens: der Fülle von ‚Zeit-, Welt-, Lebensbildern', ‚Reise- und Kulturbildern', ‚Genrebildern' und ‚Sittengemälden', ‚Umrissen', ‚Skizzen und Studien'... Diese Bildprosa hängt ursächlich mit den Erscheinungsbedingungen und Produktionsweisen des Feuilletons zusammen, hat aber natürlich auch mit Text-Bild-Relationen und in der Folge mit der technischen Ermöglichung der Fotografie zu tun. Das Projekt nutzt Die Grenzboten mit den durch die Digitalisierung gegebenen Recherche-Instrumenten, um an diesem Zeitschriftenprojekt und seiner langen Geschichte paradigmatisch Strukturen, Fokussierungstechniken und Konzeptionswechsel der Bildprosa auszumachen.
Prof. Dr. Fotis Jannidis
Quantitative Analyse einer Literatur-Zeitschrift des 19. Jahrhunderts
Universität Würzburg, Institut für Deutsche Philologie
fotis.jannidis@uni-wuerzburg.de
Tel.: (0931) 31-80078
Kurzbeschreibung: Ziel ist die Auswertung der Zeitschriftentexte unter der Fragestellung, welche Themen als Leitthemen zu identifizieren sind, wie diese sich über die Zeit entwickeln und ob Wechselwirkungen zwischen fiktionalen und nicht-fiktionalen Textsorten zu beobachten sind.
Dr. Christian Schmitt
Das 'einfache Leben'. Zur Literatur- und Mediengeschichte einer bürgerlichen Fantasie (1840-1870)
Universität Bremen, FB 10, Germanistik: Neuere deutsche Literaturwissenschaft
cschmitt@uni-bremen.de
(0421) 218-68201
Kurzbeschreibung: Das Projekt untersucht die Genealogie einer Figur, die seit Rousseau immer wieder an den Rändern europäischer Modernisierungsprozesse auftaucht und eine alternative Lebensform umreißt: die Vorstellung eines 'einfachen Lebens'. Insbesondere geht es um die Transformationen der Figur im 19. Jahrhundert - etwa ihre Trivialisierung, aber auch Politisierung - denen es auch im Rückgriff auf zeitgenössische Periodika wie Die Grenzboten nachzugehen gilt.
Pina Bock, M.A.
Die Erfindung deutscher Arbeit im 19. Jahrhundert
Westfälische Wilhelms Universität Münster (Historisches Seminar)
pinabock@web.de
Kurzbeschreibung: Ich untersuche in meiner Dissertation die Entwicklung und Bedeutung des Topos deutsche Arbeit im 19. Jahrhundert. Dabei spielt eine ideologische Aufwertung von Arbeit im Kontext von Nation und Kapitalismus eine große Rolle. Ich untersuche dazu 3 Zeitschriften und ergänzende Quellen. Eine Zeitschrift ist "Die Grenzboten".
Thorsten Ries
Digital Humanities in der akademischen Lehre
Universität Gent, Belgien
http://thorsten-ries.net/node/1
Kurzbeschreibung: Das Korpus "Die Grenzboten" der SuUB Bremen als Quelle für das Studium der Diskurs- und Literaturgeschichte (Quantitative Methoden, Distant Reading). Im Rahmen des literaturwissenschaftlichen Seminars Ba3 "Natur · Gewalten · Geschichte" am Institut für deutsche Literatur an der Universitetit Gent wurde in der Sitzung zum Thema "Naturgewalten und Naturkatastrophen in Zeitungen und ausgewählten literarischen Texten des 19. Jahrhunderts" mit mehreren Textkorpora gearbeitet. Nach einer methdologischen Einführung und Diskussion zu Digital Humanities, den Konzepten quantitativer Methoden und Distant Reading (Kirschenbaum, Moretti) sowie einer Demonstration des Studiums der Diskursgeschichte anhand der Zeitschrift "Die Grenzboten" mittels quantitativer Methoden (Konkordanz, Kollokationsanalyse, Verteilung von Stichwörtern im Korpus) haben die Studierenden individuell und selbstständig anhand verschiedener Korpora die Arbeit mit den Textanalyse-Softwarepakete Voyant-Tools und TXM erprobt. Es steht den Studierenden frei, über dieses Thema ihre Seminararbeiten zu verfassen.
Dr. Manfred Nölte
Nachbearbeitung des OCR-Volltextes der Zeitschrift Die Grenzboten 1
SuUB Bremen
Kurzbeschreibung: In diesem Folgeprojekt wird in Zusammenarbeit der SuUB Bremen und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Zeitraum von Sept. 2013 - Aug. 2014 mit halbautomatischen und automatischen Methoden der OCR-Volltext (Frakturschrift) der Zeitschrift "Die Grenzboten" (1841 - 1922) verbessert.
Christian Thomas, M.A.
Nachbearbeitung des OCR-Volltextes der Zeitschrift Die Grenzboten 2
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Deutsches Textarchiv (DTA) und
CLARIN-D Kurationsprojekt 1 der F-AG 1
thomas@bbaw.de
Kurzbeschreibung: Nachstrukturierung und Konvertierung des Grenzboten-Volltextes nach XML-TEI-P5 (orientiert am DTA-Basisformat)
Ziel: Integration der Volltexte in CLARIN-D bzw. DTA-Korpora
Provenienzhinweis
Das Digitalisierungsprojekt "Grenzboten" wurde unterstützt durch Fernleihen folgender Bibliotheken, bei denen wir uns herzlich bedanken:
Bayerische Staatsbibliothek München; Universitätsbibliothek Marburg; Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena; Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern; Stadtbibliothek Braunschweig; Universitätsbibliothek Rostock; Staatsbibliothek zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover