Projektinformationen zur Digitalisierung der vollständigen deutschsprachigen Zeitungsbestände des 17. Jahrhunderts der SuUB Bremen

Zur digitalen Präsentation...

Von Mai 2013 bis Dezember 2015 wurden in der SuUB Bremen die Zeitungen des 17. Jahrhunderts im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts digitalisiert, katalogisiert, elektronisch erschlossen und anschließend auf dem Portal Digitale Sammlungen der SuUB Bremen online bereitgestellt.

Es handelt sich hierbei um ca. 750 Zeitungstitel, 500 Zeitungsunternehmen, 80.000 Ausgaben mit ca. 375.000 Seiten insgesamt. Dieser einmalige Bestand aus dem Gründungsjahrhundert der deutschsprachigen Zeitungen wurde vom  in der SuUB Bremen ansässigen Institut Deutsche Presseforschung der Universität Bremen zusammengetragen. Er gibt Aufschluss über Ereignisse, Mentalitäten und Kommunikationsstrukturen des 17. Jahrhunderts und ist somit eine herausragende Quelle für Medien- und Presseforscher, Historiker, Sprach- und Kulturwissenschaftler. Denn mit der ersten gedruckten Zeitung der Welt im Jahr 1605 entsteht nicht nur ein Druckwerk unter vielen: „Es existierte nun erstmals ein Medium, das im Grundsatz jedem Interessierten regelmäßige Informationen über das Weltgeschehen zugänglich machte“ (Böning/Bauer 2011). Ohne dieses Medium sind die Wandlungen am Ende der frühen Neuzeit und die Moderne nicht vorstellbar.

Die Erschließung der digitalisierten Zeitungen erfolgt auf Grundlage der von der Deutschen Presseforschung erstellten Fachbibliographie Bogel/Blühm.

Zur Forschung

Aktuelle Forschungsprojekte zu Zeitungen des 17. Jahrhunderts:

Prof. Dr. Holger Böning

Presse- und Nachrichtenwesen der Frühen Neuzeit

Universität Bremen, FB 9, Institut Deutsche Presseforschung
boening@uni-bremen.de
Tel.: (0421) 218 67680

Kurzbeschreibung: Erforscht werden das Nachrichtenwesen der Frühen Neuzeit seit dem 15. Jahrhundert bis zur Entstehung einer periodisch-regelmäßigen Berichterstattung über das Zeitgeschehen, die einen ersten Höhepunkt in der Entstehung der gedruckten periodischen Zeitung findet, und die Entwicklung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert.

Prof. Dr. Włodzimierz Zientara

Polen und die polnische Kultur in deutscher Presse und Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts

Universität Toruń, Philologische Fakultät
(Lehrstuhl für Germanistik, Leitung der Abteilung für ältere Literatur- und Kulturgeschichte)
zientara@uni.torun.pl

Kurzbeschreibung: Mit dem Ziel einer Anthologie werden die Zeitungen des 17. Jahrhunderts mit ihrer Berichterstattung über Polen und die polnische Literatur hin erforscht.

Katrin Goldschmidt, M.A.

Textgliederung in historischen Wochenzeitungen des 17. und 18. Jahrhunderts

Universität Potsdam
katrin.goldschmidt@uni-potsdam.de

Kurzbeschreibung: Am Beispiel der Wochenzeitung "Nordischer Mercurius" und weiterer historischer Zeitungen werden Nachrichtenbeiträge bestimmt und mit textlinguistischen Informationen angereichert. Ziel ist es, die typischen Textgliederungsmittel in historischen Wochenzeitungen zu beschreiben und zu erheben, welche text- und ereignisstrukturellen Informationen sich für eine automatische Erkennung und Segmentierung von Korrespondenzen in einzelne Nachrichtenbeiträge eignen.

Jan Hillgärtner

Printed newspaper in seventeenth century England, Germany, France and the Netherlands

The Impact of new media functionality on the reader.

University of St Andrews, School of History, Schottland, www.newsphist.hypotheses.org

Kurzbeschreibung: Die entstehende Promotion beschäftigt sich mit Prinzipien der frühneuzeitlichen Zeitungsberichterstattung. Anhand von Schlüsselereignissen des 17. Jahrhunderts werden deutsche, englische, französische und niederländische Zeitungen ausgewertet.

Annika Rockenberger, M.A.

Georg Greflinger (1620–1677) – Digitale Archiv-Edition sämtlicher Werke und Schriften

Annika Rockenberger, M.A.
Universitetet i Oslo, Institutt for litteratur, områdestudier og europeiske språk
annika.rockenberger@ilos.uio.no
https://twitter.com/arockenberger

Kurzbeschreibung: Die digitale Archiv-Edition sämtlicher Werke und Schriften des norddeutschen Historikers, gekrönten Poeten und Journalisten avant la lettre Georg Greflinger (ca. 1620–1677) ist ein unabhängiges Digital-Humanities-Projekt. Die überlieferten Werke und Schriften werden nach dem TEI P5 Standard und unter Benutzung von Unicode 6.0 sowie MUFI 3.0 historisch-diplomatischen der virtuellen Forschungsumgebung TextGrid Laboratory enkodiert und im TextGrid Repository veröffentlicht und langzeitarchiviert.

Prof. Yutaka Eguchi

Die räumliche Erweiterung als Gegenstand der frühen Presseberichterstattung,

insbesondere in Bezug auf Asien.

Hokkaido Universität / Institut für Medien und Kommunikation
yeguchi@imc.hokudai.ac.jp,  +81-11-706-5360

Kurzbeschreibung:

Mein Interesse liegt darin, wie die frühe Presse das Weltverständnis der damaligen Leser mitgestaltet, erweitert oder vertieft und wenn überhaupt, Japan oder Asien dargestellt hatte.

Dagmar Ladendorf, MA

Daniel Hartnack als Aufklärer und Publizist

Leibniz Universität Hannover
malada@gmx.de

Kurzbeschreibung:
In meiner Arbeit versuche ich nachzuzeichnen, welchen Beitrag Daniel Hartnack zur Frühaufklärung in seinem "Erachten von Einrichtung der Alten Teutschen und neuen Europäischen Historien" und auch als Redakteur der "Relation aus dem Parnasso" geleistet hat.

Dr. Michael Kaiser

dk-blog. Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland
kaiser@maxweberstiftung.de
http://dkblog.hypotheses.org

Kurzbeschreibung: Das Blog dokumentiert meine mittlerweile langjährigen Arbeiten im Umfeld des Dreißigjährigen Kriegs. Zur Sprache kommen sowohl eigene laufende Arbeiten als auch Forschungsaktivitäten anderer. Naturgemäß spielt die zeitgenössische Publizistik und damit neben Flugblättern und Flugschriften auch Periodika eine große Rolle.

Emilie Dosquet, PhD. candidate

Feuer und Tinte: die Verwüstung der Pfalz (1688-89) als (Medien-)Ereignis

Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne,
Institut d’histoire moderne et contemporaine

Institut guerre et paix en Sorbonne.

emiliedosquet13@gmail.com

Kurzbeschreibung: Bei einer ‚histoire croisée’ der Verwüstung der Pfalz mitten im ‚medialen Tetraeder’ des frühneuzeitlichen Europas (Altes Reich, Frankreich, England und die Vereinigten Niederlande) geht es darum, die Entstehung eines Ereignisses nachzuvollziehen, das besonders seinem Wesen nach ein Medienereignis ist. Innerhalb der frühneuzeitlichen Medienlandschaft, in die diese französische systematische Strategie der verbrannten Erde durch vielfältige Druckerzeugnisse — Periodika, Flugblätter, Flugschriften usw. — eingefügt wurde, spielten die Presse — Zeitungen, Zeitschriften usw.— eine entscheidende Rolle bei dieser medialen Verarbeitung des Ereignisses.