„Denn bin ich unter das Jugenamt gekommen“ Bremer Jugendfürsorge und Heimerziehung 1933 – 1945
Die Wanderausstellung zeigt, wie der Alltag von Bremer Jugendlichen in den Heimen der Jugendfürsorge zwischen 1933 und 1945 aussah.
Sie ist vom 4.April bis 28.Mai im Foyer der Staats- und Universitätsbibliothek zu sehen.
Eröffnung: 4.April 17:00 Uhr
Begrüßung: M. E. Müller, Direktorin der SuUB
Einführung: Regina Bukowski, Diakonisches Werk Bremen e.V.
Dienstags ab 17 Uhr finden kostenfreie Führungen statt, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Treffpunkt ist im Eingangsbereich der SuUB.
Die Führungen werden von Ehrenamtlichen des Diakonischen Werks Bremen e. V. durchgeführt
Während der Zeit des Nationalsozialismus zog in die gesamte Wohlfahrtpflege Bremens ein neuer rassistisch geprägter Geist ein.
So forderten die Leitlinien der Rassenhygiene nicht nur in den Anstalten für psychisch kranke und behinderte Menschen,
sondern auch in den Einrichtungen der Jugendfürsorge ein Sichten und Sieben der ihnen anvertrauten Menschen. Wer war brauchbar? Wer war lebenswert? Wessen Fortpflanzung sollte unterbunden werden? Das waren die zentralen Fragen eines sich radikalisierenden Fürsorgenetzwerkes zwischen Heim, Jugendamt, Ärzten und Polizei.
Die Ausstellung rekonstruiert den Heimalltag der bremischen Einrichtungen der evangelischen Jugendfürsorge in der NS-Zeit, dokumentiert das Erleben der Jugendlichen unter anderem im Ellener Hof, im Marthasheim aber auch in außerbremischen Einrichtungen, wie der Betheler Zweiganstalt Freistatt oder der Diakonissenanstalt Kaiserswerth. Die Biografien jugendlicher Mädchen und Jungen machen die dramatischen, zum Teil tödlichen Folgen der Aussonderung aus der „Volksgemeinschaft“ greifbar: die Durchführung von Zwangssterilisationen, die Deportation in Jugendkonzentrationslager und Einrichtungen der „Euthanasie“- Aktionen.
Die Ausstellung besteht aus Bildern und Texten, Hörstationen ergänzen die Präsentation. Durch die Mitarbeit von Jugendlichen wird die heutige Situation der Jugendfürsorge lebendig.
Interessant aber auch die offiziellen Briefe, zwischen den Zeilen zu verstehen, wie Anstalten schwierige Jugendliche, Faelle in Kliniken ab zu schieben versuchen - und natuerlich die Einsprueche der Kostentraeger dagegen ?Heute noch so ?.
Was mir fehlte war ein statistisches Gesamtbild, Darstellung. Ein Vergleich der Zeiten vor 33 mit nach 33. Ein Vergleich mit heute wird wohl zuuu schwierig.