ChatGPT, das beliebte KI-Sprachmodell, ist noch relativ neu und wird derzeit viel diskutiert. Auch Bibliotheken verfolgen das Thema mit Interesse, nicht zuletzt weil das Tool konkrete Auswirkungen auf den Bibliotheksalltag hat.
So erreichen uns derzeit Anfragen und Kaufvorschläge zu Artikeln, die scheinbar plausibel sind, tatsächlich aber nicht existieren. Dazu sehr passend der Artikel ChatGPT schummelt: Erfindet Quellen, die gar nicht existieren.
Zwei Beispiele, für Anfragen die uns kürzlich erreichten:
Schmidt, J./ Kohlberger, M. (2020): Hate Speech: Erscheinungsformen und rechtliche Regulierung. In Handbuch Medien- und Informationsethik. Springer. S.1-12
Das Handbuch Medien- und Informationsethik existiert. Allerdings ist es im Jahr 2016 und beim Metzler Verlag erschienen. Der gesuchte Aufsatz ist allerdings in dem Buch nicht vorhanden. Die Seitenangaben mit Seite 1 bis 12 sind auch ein Hinweis darauf, dass hier keine korrekte Angabe vorliegen kann, denn in der Regel gibt es Vorwort sowie Einleitung und die Fachbeiträge folgen auf späteren Seiten.
Effect of dietary carbohydrate sources on the growth performance, digestive enzyme activity, and antioxidant status of whiteleg shrimp Litopenaeus vannamei von Y. Sun, X. Zhang, und J. Wu (Aquaculture Research, 2022)
Auch hier - die Zeitschrift Aquaculture Research existiert wirklich. Allerdings enthält der Jahrgang 2022 keinen entsprechenden Artikel; eine Suche über alle Jahrgänge bleibt ebenfalls erfolglos.
Wir empfehlen deshalb dringend, zur Literatursuche nicht ChatGPT oder andere KI/AI-Tools zu nutzen. Wenn Sie Literatur zu einem Thema suchen, wenden Sie sich gerne an uns. Wir helfen Ihnen, wissenschaftliche und vor allem tatsächlich existierende Literaturquellen zu finden.
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